Diese Seite möchte ich einer kurzen Beschreibung der wichtigsten Übungen der klassischen Reitkunst widmen.
Nicht jedes Pferd muss und kann jede dieser Schulen erlernen, auch die Reihenfolge der aufbauenden, höheren Schulen mag bei jedem Pferd eine andere sein. Allerdings bauen viele der folgenden Übungen aufeinander auf und würde man die Basislektionen überspringen, ist es wie mit einem Haus ohne Fundament: Anfangs mag alles noch ganz hübsch aussehen, wird es aber ´belastet´ und kommt einmal schlechtes Wetter bricht alles zusammen und ist nicht mehr zu gebrauchen.
Ich denke, für jeden Reiter und Ausbilder ist es das Wichtigste zu wissen, wieso er bei diesem Pferd in diesem Moment diese Übung anwendet - daher versuche ich hier, den Sinn und Zweck hinter den Lektionen zu erklären.
"Du musst bei allen Übungen der Stärke, dem Geist und dem Körperbau des Pferdes folgen und nichts entgegen die Natur tun; denn Kunst ist die Natur zu ordnen - nichts anderes."
(Duke of Newcastle)
Allgemein:
- Die Vorhand soll der Hinterhand immer vorangehen!
- Die Hinterhand soll sich durch richtige Versammlung der Vorhand nähren!
- Der Abstellungsgrad ist abhängig von der Versammlung des Pferdes!
- Zwischendurch immer wieder auf geraden Linien frisch vorwärts reiten!
Übertreten:
- Der erste Seitengang um den seitwärtstreibenden Schenkel zu lehren.
- Das Pferd bewegt sich gerade, nur gestellt, um den Mittelpunkt herum,
Hinterbeine kreuzen weit, Vorderbeine treten mit.
- Zweck: Mobilisiert die Hanken und die Lende, macht den ganzen Körper
beweglich.
-Beachte: Das Pferd darf nicht zurücktreten / hinter die Hilfen kommen.
Schulterherein:
- Biegung ist wichtiger als Abstellung! Schultern sind hereingestellt, Hinter-
hand geht außen weiter.
- Zweck: Macht die Vorhand leicht, fördert Schulterfreiheit, inneres Hinter-
bein muss Last aufnehmen.
- "Das Schulterherein bereitet das Pferd auf die Hankenbiegung vor, da es
bei jedem Tritt das innere Hinterbein unter den Körper und vor das äußere
Hinterbein bringt, was mit der Senkung der inneren Hüfte verbunden ist."
Konterschulterherein:
- Die Vorhand wird nach außen zur Wand gebracht, Hinterhand bleibt innen
und Biegung entgegen der Bewegungsrichtung.
- Zweck: Hinterhand geht innen den kleineren Kreis und wird belastet.
´Galoppstellung´: Erleichtert dem Jungpferd das richtige Angaloppieren.
Travers:
- Vorhand zur Wand bringen, Hinterhand bleibt innen, Biegung in
Bewegungsrichtung.
- Zweck: Besonder in Wendungen wird die Hinterhand stärker belastet, im
Galopp fördert es sehr die Tragkraft (oft mit Schulterherein abwechseln!).
Renvers:
- Gegenlektion zum Travers, Vorhand kommt nach innen, Hinterhand bleibt
außen, Biegung in Bewegungsrichtung.
- Zweck: Macht die Hinterbeine sehr beweglich, fördert Versammlung.
Die Alten Meister schätzten diese Schule besonders im Galopp (Courbette).
- Beachte: Inneres Hinterbein darf nicht seitlich ausweichen, soll weiterhin
auch vortreten und die Last mittragen.
Traversale:
- Verbindung von Schulterherein und Travers entlang der Diagonalen.
- Aus dem Schulterherein einleiten damit die Vorhand sicher führt!
- Bewegung im Viertakt wie der normale Schritt, Vorderbeine werden bei
jedem Schritt hoch und vor gehoben, Hinterhand tritt mit.
- Polka: Vorstufe, jeweils 2 normale Schritte zwischen dem wechselseitigen
Beinstrecken
- Hat eine lange Tradition, besonders in Iberien, wird in der Literatur erstmals
1770 erwähnt.
- Zweck: Gymnastische Übung, macht die Schultern freier, macht aufmerksam
an den Hilfen, macht den Schritt kadenzierter und taktklarer.
- Gut für ... überbaute Pferde mit wenig Schulterfreiheit.
Gut als ... Vorübung für die Passage.
- Beachte: Hinterbeine müssen gleichmäßig und weit vortreten, der Rücken
darf nicht durchhängen!
- Ideal: Trabartige Bewegung auf der Stelle mit erhabener Aktion der Beine, Gelenke
der Hinterhand sind durch Lastaufnahme gebogen, der Rücken aufgewölbt, der
Rumpf macht eine sanfte auf-und abwärts Bewegung.
- Alle Pferde können eine kleine, schnelle Piaffe erlernen, zu einer hohen und lang-
samen Piaffe sind aber nicht alle in der Lage.
- Geschichte: Hat eine sehr lange Tradition, wurde im Krieg und heute noch am Stier
benutzt um das Pferd zu ´spannen´ und in ständiger Bereitschaft zu halten.
- Zweck: Gymnastische Übung, die versammelt und auf die Hinterhand setzt.
- Ausbildung: Am Besten an der Hand beginnen, aus dem Stand oder dem ver-
sammelten Schritt, immer aufhören bevor das Pferd von selbst aufhört!
Vor allem Entspannung und Ruhe bewahren wollen!
Wurde früher und sollte auch heute in beiden Biegungen, vorwärts, rückwärts, an der
Stelle und wenn nötig zur Gymnastik in den Seitengängen ausgeführt werden.
- "Eines der größten Geheimnisse, wie man von einem Pferd mit Leichtigkeit die ersten
Piaffetritte erhält, besteht darin, die Formel ´vorbereiten und geschehen lassen´ nicht
zu vergessen. Das bedeutet, dass Energie und Rundheit des Pferdes so ausgeprägt
sind, dass die Piaffe möglich wird, indem Sie das Pferd in Ruhe lassen und es so
beweglich bleibt." (Nuno Oliveira)
- Ideal: Höchstversammelter mit Schwung verbundener, sehr kadenzierter Trab, bei
dem es bei jedem Schritt durch das kräftige Abfedern der stützenden Diagonale
einen Moment gibt, wo alle Beine in der Luft sind.
Wellenartige Bewegung, die größten Rückenschwung erfordert, die Hinterbeine
werden nach oben gezogen und weiter vorne abgesetzte - keine Vorwärts-Piaffe!
- Geschichte: Wurde früher als ´Imponiertrab´ bei prunkvollen Umzügen verwendet
da langsam, beeindruckend und bequem zu sitzen.
- Ausbildung: Aus der Piaffe oder bei schwächeren Pferden aus dem Spanischen
Schritt entwickeln. Anfangs muss die Passage kurz und mit gesenkter Hinterhand
bleiben, wird erst später länger und höher.
- Gut für ... Pferde mit wenig Schubkraft die sich verhalten und zum ´auf der Stelle
trippeln´ neigen.
- "Man muss fühlen, dass die Energie aus den gebeugten Hanken nach oben fließt
in die aufgerichtete Vorhand und nicht horizontal nach vorn." (Nuno Oliveira)
- Ideal: Die Kruppe bleibt im Mittelpunkt und springt sich drehend auf der Stelle,
die Vorhand beschreibt einen Kreis darum.
Eine der schwierigsten Lektionen, es gibt selten Pferde die nicht dabei auf-und
ab schaukeln.
- Geschichte: War früher nötig um schnell im Kampf die Richtung wechseln und
ausweichen zu können, oder dem Gegner / dem Stier folgen zu können.
- Ausbildung: Voraussetzung sind gute Schrittpirouetten, versammelter Galopp.
Entweder Sprung für Sprung aus der Schrittpirouette entwickeln, oder aus der
Traversvolte im Galopp. (Abhängig von Temperament/Energie des Pferdes)
- Hilfengebung: Hand sinkenlassen7aussetzen in der Pirouette! Pferd trägt sich
allein und soll den Hals ruhig halten, innerer Schenkel erhält den Sprung und
den Vorwärtsdrang.
- "Mit feinen und leichten Hilfen in die Pirouette gehen und in der Pirouette
daran arbeiten, die Hand zu entspannen, um zu verhindern, dass das Pferd mit
Hals und Kopf auf und ab schaukelt." (Nuno Oliveira)
- Ideal: Der Galopp wird ohne Unterbrechung der Gangart gewechselt, durch
sprungartiges Vorgreifen des neuen führenden Beinpaares.
- Nicht für jedes Pferd geeignet, setzt gewisse Gewandheit/Lebhaftigkeit voraus.
- Geschichte: Wurde früher im Kampf für schnelle Richtungsänderungen
gebraucht. Früher eher wenig geritten und nicht zum Gegenstand besonderer
Übung gemacht. Im 19.Jhd. machten Baucher´s Zirkusauftritte die Fliegenden
Wechsel bekannt, er erfand auch die à tempi changements (Einerwechsel).
- Ausbildung: Voraussetzung ist der versammelte Galopp, Außengalopp,
Schritt-Galopp Übergänge auf Zirkel und Ganzer Bahn.
Der Wechsel kann auf dem Zirkel vom Außen-zum Innengalopp erarbeitet
werden, oder am Ende einer Diagonalen im Travers / Schenkelweichen.
Nur allmählich die Anzahl der Wechsel steigern, das Pferd soll vor allem ruhig
bleiben. Serienwechsel erfodern einen höheren Grad an Versammlung.
- Ideal: Das Pferd soll den Großteil seines Gewichts im Stand auf die Hinterhand
verlagern, deren Gelenke stark beugen, den Rücken stark aufwölben, die Vor-
hand wird so leicht dass sich bei Biegung das innere Vorderbein hebt.
- Geschichte: Eine sehr alte, lange vergessen Übung die von Bent Branderup und
seinen Schülern wiederentdeckt wurde. Der Schulhalt ist schon auf Stichen aus
dem Mittelalter abgebildet.
- Zweck: Verbessert die Durchlässigkeit, die Hankenbeugung und alle anderen
Bewegungen die man damit ´verbindet´ . Vorstufe zur Levade.
- Ausbildung: Am Besten mit Kappzaum an der Hand beginnen. Im Stehen sanfte
Paraden durch den gebogenen Pferdekörper schicken, so das Gewicht immer
mehr und länger ´nach hinten schaukeln´, bis schließlich die Gelenke der
Hinterhand nach unten nachgeben.
- "Die Vorhand leicht zu sich heranbringen als wollte man rückwärtsrichten,
aber bevor das Pferd zurücktritt nachgeben und 1-2 Schritte vorgehen."
(Guérinière)
- Ideal: Das Pferd trägt 100% seines Gewichtes auf der Hinterhand, die Vorhand
hebt sich vom Boden. Als Levade wird es bezeichnet, wenn der Pferderumpf mit
dem Boden einen Winkel kleiner als 45 Grad bildet, als Pesade wenn dieser
Winkel größer als 45 Grad ist. Je niedriger, desto anspruchsvoller ist es.
- Zweck: Maximale Versammlung, maximale Beugung der Hanken.
Vor allem die Pesade dient auch als Vorstufe zu den Schulen über der Erde.
- Ausbildung: Voraussetzung ist eine gesetzte Piaffe, hohe Versammlung und das
gefestigte Vorwärts. Kann aus dem Schulhalt oder der Piaffe entwickelt werden.
Ob es Levade oder Pesade wird, kommt darauf an was das Pferd kann/anbietet.
- Beachte: Nicht für jedes Pferd möglich! Nötig sind ein vernünftiges Wesen des
Pferdes, starker Rücken und Hinterhand mit guter Winkelung.
- Ideal: Hochversammelter Galopp im Zweitakt, kürzer und höher als der
normale Galopp, beide Vorderbeine heben sich gleichzeitig und setzen
sich nieder, Hinterbeine folgen sprungartig nach.
- Geschichte: Sehr alte Gangart aus der Kriegsreiterei, die das Pferd extrem
wendig macht (´tummeln´).
- Zweck: Bringt das Pferd stark auf die Hinterhand, macht das Pferd
kugelrund und ´bereit´.
- Ausbildung: Voraussetzung ist ein geschmeidig gemachtes, versammeltes
Pferd, diese Schule sollte aber erst am Ende der Ausbildung stehen.
Kann entweder aus dem immer mehr versammelten Galopp entwickelt
werden, oder indem man die Levade mehrmals hintereinander wiederholt.
- Geeignete Pferde: Sensibel, leicht, stark, lieb, gehorsam, gelehrig.
- Ungeeignete Pferde: Faul, schwer, verhalten, ungeduldig, zu temper-
ament voll.
- Mezair und Corubetten sind eine andere, höher und langsamer ausge-
führte Form des Terre à terre. Das Pferd zeigt selbst wofür es das Talent
hat.
- Sarabande: In der Form eines Kreuzes im Vorwärts, Rückwärts und
Seitwärts ausgeführtes Terre à terre oder Courbetten.
- "Die Pferde müssen sehr viel Zeit bekommen und sehr viele Wieder-
holungen über Jahre hinweg, bis sie soweit sind, ganz sicheres Terre à
terre oder Courbetten zu gehen." (Duke of Newcastle)
- Ideal: Die gleiche Bewegung des Galopps im Zweitakt wie beim Terre à terre,
aber deutlich langsamer und höher.
- Geschichte: Wurde nicht für den Kampf genutzt, sondern war eine reine
Kunst - und Showgangart.
- Beachte: Für diese Schule eignen sich nur starke, gut gebaute Pferde, die
anderen würde man damit überfordern!
- "Courbetten sind eine Schule, die nur Kunst ist. Denn wenn das Pferd nicht
perfekt an den Hilfen ist und auf den Hanken, wird es niemals Courbetten
gehen." (Duke of Newcastle)
Allgemein:
- Geeignete Pferde: Gutwillig, sensibel, gutes Gleichgewicht, kräftiges Fundament,
starke Hinterhand mit guter Winkelung.
- Ungeeignete Pferde: Überempfindlich, ungeduldig, aufbrausend, verhalten,
schlechte Hufe oder Beine.
- Früher war der Schulsprung eine eigene Gangart, die auf Volten mehrfach
hintereinander ausgeführt wurde. Die Sprünge konnten vorwärts, rückwärts,
seitwärts oder in einem Seitengang gesprungen werden.
- Beachte: Das Pferd wählt seinen eigenen Schulsprung, denn man kann nur
vervollkommnen was die Natur anbietet aber keinen neuen Sprung erzwingen!
Croupade:
- Ideal: In der Luft zieht das Pferd die Beine unter den Bauch.
- Voraussetzung: Geschmeidig, versammelt, Piaffe, gut an den Hilfen.
- Ausbildung: Pesade an der Wand, wenn die Vorhand oben ist die Hinterhand
durch touchieren oder Spornstoß zum Abspringen bringen, diese Hilfe weiter
verfeinern bis der Schenkeldruck genügt.
Ballotade:
- Ideal: In der Luft zeigt das Pferd die Hinterfüße, als wollte es ausschlagen.
- Ausbildung: Wie die Croupade, es ist abhängig vom Pferd welchen dieser beiden
Sprünge es annimmt.
Kapriole:
- Ideal: Der höchste und vollkommenste Sprung, am höchsten Punkt schlägt das
Pferd kraftvoll und waagerecht mit der Hinterhand aus (Streichen).
- Ausbildung: Hohe Pesade ausbilden, dann das Streichen auf Gerte an der Kruppe
lehren, dann zusammensetzen: Beim Heben zum Streichen auffordern.
Langsam Ausdauer aufbauen und mehrere Sprünge hintereinander fordern,
zwischen den Sprüngen Terre à terre/Passage reiten, bis es die Kraft hat um ein
oder zwei Volten durchzuspringen.
- ! Die Kapriole kann und darf nicht erzwungen werden; ist großer Zwang hierfür
nötig, hat das Pferd dafür nicht genug Kraft und man sollte den Versuch auf-
geben !
Schritt-und-Sprung:
- Ideal: Eine Abfolge von Terre à terre, Courbetten, Kapriole.
- Gut für weniger starke Pferde, weil sie Zeit haben ihre Kräfte zu vereinigen.
- "Der Reiter muss zunächst mit der Hand nachgeben, sodass das Pferd ins Terre
à terre geht. Dann nimmt er sofort die Hand an, wie um eine Courbette zu reiten
und danach lässt er die Hand stehen, um eine sehr hohe Kapriole zu machen.
Der Reiter vermindert seine ganze Hilfengebung soweit, dass die Zuschauer in
der Tat sagen können, das Pferd sei so willig und gut ausgebildet, es führe die
Lektion ganz von allein aus." (Antoine de Pluvinel)
Bent Branderup:
"Gegenwärtig gibt es weltweit kein einziges Pferd, das auf einem so hohen Niveau
Kapriolen ausführt, dass es den Anforderungen Pluvinels genügen könnte.
Der Fehler liegt bei den Ausbildern, denn die meisten Kaprioleure haben eine sehr mangelhafte Grundausbildung oder gar keine ... wobei sie dann zum Schaden ihrer Voderbeine wieder vorne landen statt hinten."
- Die Pilarenarbeit scheint mit der italienischen Schule in der Renaissance aufge-
kommen zu sein.
- Pluvinel:
Er bildete die Pferde überwiegend um einen Einzelpilar herum aus, anfangs auch
daran festgebunden. Anschließend lernten die Pferde die gleichen Schulen zwischen
zwei Pilaren, bevor sie letztlich frei und auch auf geraden Linien gehen durften.
- Newcastle:
Er arbeitete häufig frei um einen Einzelpilar herum, diesen nur als Mittelpunkt
nutzend. Die Arbeit zwischen zwei Pilaren lehnte er als nicht sinnvoll ab, da es
schlecht für die Anlehnung wäre, das Pferd zu sehr auf die Hanken setzt und
hinter die Reiterhilfen bringt, wie er sagt.
- Guérinière:
Er nutzte sehr viel zwei Pilaren, kaum den Einzelpilar. Zuerst wurde das Pferd ohne
Reiter zwischen den Pilaren in der Piaffe, Pesade und Schulsprüngen ausgebildet,
beherrschte es dies sicher, wurde ein Reiter darauf gesetzt, der nach und nach die
Hilfengebung übernehmen konnte.
Die Piaffe wurde wie folgt ausgebildet: Das Pferd tritt zwischen den Pilaren mit der
Hinterhand hin-und her, dann wird es vorwärts in die Seile geschickt, bis es ein
paar Tritte auf der Stelle macht. Die Repriesen wurden erst verlängert, wenn
das Pferd losgelassen arbeitete und auch dann nur so lang gehalten, wie es die
Kraft des Pferdes erlaubte. Immer nur kurz arbeiten, viel Loben und bei guter
Leistung sofort die Arbeit beenden!
- Steinbrecht:
Er arbeitete auch mit den zwei Pilaren und sagte über diese Arbeit, dass Selbst-
beherrschung, Geduld und Liebe unbedingt notwendig sind!
Die Voraussetzung für die Pilarenarbeit war die Entwicklung der Schiebkraft und
Ansätze zur Versammlung.
In den Pilaren wurden die Anbindezügel anfangs so kurz verschnallt, dass die
Pilaren auf Höhe der Pferdeschultern standen. Nach und nach wurden diese ver-
längert. Die Höhe der Anbringung ist abhängig von Bau und Größe des Pferdes
sowie dem erwünschten Effekt: aufrichtend oder beizäumend.
Die Ausbildung der Piaffe erfolgte wie schon bei Guérinière beschrieben. Steinbrecht
arbeitete zu Beginn mit einem Helfer, der vor dem Pferd stand und es mit einer
Longe am Kappzaum weich nach vorne in die Seile ziehen kann.
Über die Peitschenhilfe sagte er, dass der Erfolg dieser Hilfe in keinem Verhältnis zu
ihrer Stärke steht! Auch bei phlegmatischen Pferden sollte man diese sehr sparsam
nutzen und eher durch die eigenen Energie belebend wirken.
- Beachte:
Ganz kurze Reprisen machen, viel loben, geduldig auf Erfolg warten und durch
frühzeitiges Aufhören bei guter Arbeit belohnen!
Julika Tabertshofer - julika.tabertshofer@googlemail.com
Alle Rechte vorbehalten ®